Auftakt Nachhaltige Veranstaltungen: Der Fachdienst Klima- und Umweltschutz, Grünflächenplanung hat im vergangenen Jahr das Büro prisma conult GmbH mit der Bearbeitung des Themas „Nachhaltige Veranstaltungen in Lüdenscheid“ beauftragt. Diese Maßnahme ist auch Teil der Lüdenscheider Nachhaltigkeitsstrategie. Im Januar 2023 fand das Kick-Off-Treffen statt. Neben dem Lüdenscheider Stadtmarketing, als ein großer Veranstalter in Lüdenscheid und eng verbunden mit der Stadtverwaltung, waren weitere Veranstalter eingeladen. 

„Es geht darum, gemeinsam mit den Veranstaltern eine Idee zu entwickeln wie Veranstaltungen nachhaltiger werden können. Die Akzeptanz soll dadurch steigen, die Umsetzbarkeit möglich sein. Es soll Spaß machen und nicht zwanghaft auferlegt sein“, so Marcus Müller, Fachbereichsleiter Umwelt und Klima. Ziel ist es, neben Leitfäden als Beratungsinstrument auch eine Bewertungsmethode entwickeln zu lassen mit der Möglichkeit Veranstaltungen auszuzeichnen. „Das Sensibilisieren und der Multiplikatoreffekt sowohl unter den Veranstaltern/innen als auch unter den Besucher/innen ist eine große Chance für mehr Nachhaltigkeit“ betont Lisa Flender, Klimaschutzbeauftragte. 

Der Kick-Off-Termin kam bei allen Mitwirkenden gut an. Nun geht es in die konkrete Erarbeitung durch das Büro.

Wir alle sind beruflich und privat unterwegs. Besuchen Veranstaltungen, Konferenzen, gehen auf Konzerte oder Sportveranstaltungen. Wir erfreuen uns am Moment, denken aber viel zu selten daran, dass der Einfluss auf unsere Umwelt, auf Klima und Gesundheit gravierende Folgen hat.

Das fängt bei der Mobilität der Veranstaltungsbesucher an, umfasst den Strom- und Wasserverbrauch, die Erstellung von Broschüren und Flyern sowie viele weitere Aspekte, wie die Versorgung mit Essen und Getränken. Fragen nach Umweltaspekten kommen in der Regel wenig dabei auf! Doch es findet ein Umdenken statt und es gibt bereits viele Ideen, Veranstaltungen umweltfreundlicher, ja sogar klimaneutral durchzuführen, auch wenn sich nicht alle Emissionen zu 100% vermeiden lassen. Hierfür gibt es ganz verschiedene Möglichkeiten der Kompensation vor Ort oder etwa über weltweite Klimaprojekte.

Grundsätzlich sollte bei allen Schritten hin zu umweltfreundlichen Veranstaltungen immer folgender Dreiklang gelten:

Dahinter steht der Gedanke, zunächst zu schauen, welches Reduktionspotenzial durch gezielte Maßnahmen vor Ort (z. B. Umstellung auf Grünstrom, regionales Catering) erreicht werden kann, um Emissionen einzusparen. Erst dann sollten Organisatoren über Kompensationen für die Restemissionen nachdenken. Vielfach sind es schon kleine Dinge (Verzicht auf Einwegbecher), die viel Sinn machen und umweltfreundlich sind. Die Handlungsspielräume sind natürlich jeweils unterschiedlich, abhängig von Größe der Veranstaltung, den Beteiligten und der Zielgruppe. Die Erfahrungen zeigen allerdings, dass auch schon kleine Veranstaltungen hier Maßstäbe setzen können.

Die EnergieAgentur.NRW hat dazu einen Leitfaden entwickelt, der es Veranstaltern ermöglicht auch bei einem geringen Zeitbudget, alle wesentlichen Kriterien zur nachhaltigen Ausrichtung von klima-gerechten Veranstaltungen realisieren zu können. (Quelle: EnergieAgentur.NRW, Marcus Müller)