Planung und Bauweise

Schon in der Planungsphase können wichtige Weichen für die Nachhaltigkeit eines Gebäudes gestellt werden, in dem schon frühzeitig Gebäudeausrichtungen und Gebäudeformen diskutiert werden, da diese z. B. zur späteren Energieeffizienz des Gebäudes beitragen können oder eine spätere Um- und Nachnutzung im Blick haben.

Durch die Gebäudeausrichtung zur Sonne und kompakte Bauweisen lassen sich Wärme- und Energieverluste optimieren und die Nutzung erneuerbarer Energien von Beginn an mit einplanen. Flächen können geschont werden, indem Neubaugebiete mit kompakter Bauweise erschlossen werden oder eine Innenverdichtung stattfindet.

Das Baugesetzbuch (BauGB) greift das explizit in § 1a Abs. 2, der sogenannten Bodenschutzklausel, auf und fordert einen nachhaltigen Umgang mit Landschaft und Boden. Das Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) unterstreicht diese Forderung und fordert, Eingriffe in den Naturhaushalt und das Landschaftsbild zu unterlassen und bei unvermeidbaren Eingriffen, Ausgleich zu schaffen.

Durch die Verpflichtung zur Dach- und Fassadenbegrünung greift die Stadt Lüdenscheid diesen Umstand auf und möchte einen Ausgleich direkt vor Ort schaffen.

Baustoffe

Ökologisch nachhaltiges Bauen optimiert den Einsatz von Ressourcen und Energie und nimmt schon zu Beginn der Bauphase Bauteile und Produkte bzw. deren Herstellung / Transport unter die Lupe, um zu gewährleisten, dass schon während der Produktion möglichst wenig natürliche Ressourcen belastet werden. Zu den ökologisch nachhaltigen Baustoffen gehören z. B. Gebäudekonstruktionen aus Holz oder Wärmedämmungen aus natürlichen Fasern und Wolle, deren Rohstoffe aus nachhaltigem Anbau stammen. Diese können bei einem eventuellen Rückbau später dem Verwertungskreislauf zugeführt werden.

Auch der Innenbereich sollte nachhaltigen Kriterien entsprechen und die Gesundheit der BewohnerInnen in den Fokus nehmen. Baustoffe, die Schwermetalle, Kohlenwasserstoffe und flüchtige organische Verbindungen (VOC) beinhalten, haben im Wohnbereich, Schlafzimmer und Kinderzimmer nichts zu suchen.

Aspekte des nachhaltigen Bauens auf einen Blick:


Lage, Anordnung, Grundriss und Ausrichtung von Gebäuden
Ressourcen- und energiesparende Baumaterialien
Hochenergieeffiziente Baustandards (Passivhausstandard)
Nutzung regenerativer Energiequellen
Einsatz energiesparender Technik
Klima- und naturfreundliche Gestaltung der Außengelände und der Gebäudehülle (keine Schottergärten, Dach- und Fassadenbegrünung, wasserdurchlässige Bodenbeläge)
    

Netzwerke/Partnerschaften

Bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen helfen Netzwerke und internationale Partnerschaften um die Zielerreichung zu fördern. Dies ist gerade im Gebäudesektor enorm wichtig. Je mehr Multiplikatoren (Architekten, Planer, Baufachleute, Bau- und Immobilienwirtschaft) ein gemeinsames Verständnis der drängendsten Herausforderungen im nachhaltigen Bauen erhalten und unterschiedliche Akteure in einen Austausch treten umso schneller und effektiver können nachhaltige Lösungen Wirklichkeit werden.  

Nachhaltig Planen im Neubaugebiet Hintere Parkstraße

Der Rat der Stadt Lüdenscheid hat 2019 beschlossen, Klimaschutz und Nachhaltigkeit allem kommunalen Handeln zugrunde zu legen. Das spiegelt sich unter anderem in Vorgaben zur Errichtung von Neubauten. Wer bei der Sanierung Energieeffizienz mitdenkt, profitiert von geringeren Heiz- und Betriebskosten oder z.B. von Schallschutz.